Page 12 - Newsletter - Frühling 2019
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N°1
News
Frühling 2019
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       Viel los vor dem Theater beim Festival „Harpes au Max“
Parallelen zu der Arbeit, die Edmar Castaneda mit uns geleistet hat, als die lateinamerikanische Llanera- Harfe mit einheitlichen Saitenfarben, Halbtonklappen und verbesserter Stimmstabilität entwickelt wurde. Die enge Zusammenarbeit von Harfenisten und Harfenbauern führt so zu einer höheren Qualität und öffnet neue Türen für Künstler. Es kommt wenig überraschend, wenn eine Musikszene auf diese Weise plötzlich wachsen und gedeihen kann. Heute gibt es allein in
Bayern 217 öffentliche und private Volksmusikschulen, an denen zurzeit 877 Schüler Harfe lernen.
Nach seinem Auftritt in Ancenis arbeitet Demer an einem neuen Festival. „Der Name des Festivals
ist ›Begegnungen‹, es soll etwas Europäisch-Überregionales entstehen“, sagt er. „Gerade angesichts der momentanen politischen Situation will ich zeigen, wie Kunst Brücken bauen und das gegenseitige Verständnis zwischen den Menschen fördern kann.
Beim ›Harpes au Max‹ war ich tief beeindruckt von der Begeisterung der Öffentlichkeit in der Region um Ancenis für die Harfe in all ihren Erscheinungsformen – klassisch, keltisch, lateinamerikanisch, Jazz,
Pop, und natürlich auch für die von uns mitgebrachte Musik. Es gab keinerlei Vorurteile oder Scheu, etwas Neues zu entdecken.“
Ein erfülltes, ernsthaftes Leben für die traditionelle Musik ist ein Ausdruck einer bestimmten Kultur, welche nicht nur sich selbst nährt, sondern auch anderen ermöglicht, sich ihr
zu nähern. „Es ist sehr wichtig, Menschen die Chance zu geben, Musik aus verschiedenen Kulturen zu erforschen. Es ist eine Möglichkeit um sich zu bilden, etwas kennenzulernen und zu erfahren. Jede Kultur hat
ganz besondere Merkmale, sogar
oft auf ähnlicher Basis, die aber
doch ganz anders blühen. Ich finde es spannend, wie man sich mit unterschiedlichen Kombinationen beschäftigt. Und genauso, wenn man die traditionelle Perspektive kennt, die Wurzeln zu suchen, die Kraft der Ursprünglichkeit, und die anderen Mentalitäten, die sich auch in der Musik widerspiegeln.”
BILDUNTERSCHRIFT In Vallons- de-l’Erdre wurde ein traditionelles Bierzeit aufgebaut, in dem ein Abend lang mit dem bayerisch-tiroler Moritz Demer Ensemble gespeist, gesungen, getanzt und gefeiert wurde.
Katrina Szederkényi
Saint-Säens Op. 124?
Bitte nicht schon wieder...!
So wundervoll die Saint-Säens Fantasie auch ist, es gibt vermutlich eine begrenzte Anzahl von Aufführungen, die Sie und Ihr Violinist damit bestreiten können, bevor sich der Wunsch nach etwas Abwechslung einstellt. Damit
wären wir dann dann also beim Harfenisten-Problem Nr. 194a, Anhang I: Violine und Harfe sind eine schöne Kombination, aber es gibt nicht besonders viel Literatur dafür. Man kann eine Spohr-Sonate hinzunehmen, etwas Kikta oder Damase – Originalkompositionen, in die man richtig eintauchen kann, sind aber rar. Flöte und Harfe, wenngleich oft weniger enthusiastisch vom Publikum oder von Veranstaltern aufgenommen wie Violine und Harfe, bietet zumindest deutlich mehr Repertoire: Alwyn, Bax, Feld, Heath, Jongen, Liebermann, Rota, Takemitsu, mehrere Concertos, und so weiter.
Wie so viele andere Musiker haben sich auch Katrina Szederkényi
und ihr Vater, der Violinist Nandor Szederkényi, Transkriptionen zugewendet, um dieses Problem zu lösen. Was noch etwas
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